Was ist jesus und die ehebrecherin?

Nach christlicher Tradition erzählt die Bibel eine Geschichte, in der Jesus mit einer Ehebrecherin konfrontiert wird. Die Geschichte findet sich im Neuen Testament im Johannes Evangelium (Johannes 8,1-11):

Jesus war im Tempel und eine Gruppe von Schriftgelehrten und Pharisäern brachte eine Frau zu ihm, die beim Ehebruch ertappt worden war. Sie stellten Jesus eine Falle, indem sie ihn fragten, ob sie die Frau gemäß dem Gesetz Mose steinigen sollten, da dies die Strafe für Ehebruch war. Sie hofften, ihn auf diese Weise in Konflikt mit den römischen Behörden zu bringen, da damals nur diese das Recht hatten, Todesstrafen zu verhängen.

Jesus antwortete zunächst nicht, sondern kniete sich nieder und schrieb mit seinem Finger in den Sand. Die genaue Bedeutung dieser Handlung ist nicht bekannt, und die Bibel gibt uns keine weiteren Hinweise darauf.

Dann erhob sich Jesus und sagte zu ihnen, dass derjenige, der ohne Sünde ist, den ersten Stein werfen solle. Nach dieser Aussage gingen einer nach dem anderen, angefangen bei den Ältesten, weg, ohne einen Stein zu werfen. Schließlich blieben nur noch Jesus und die Frau übrig.

Jesus fragte die Frau, wo ihre Ankläger seien und ob sie sie verurteilt habe. Sie antwortete, dass sie niemanden mehr habe. Jesus sagte dann zu ihr: "Auch ich verurteile dich nicht. Geh hin und sündige hinfort nicht mehr."

Diese Geschichte wird oft verwendet, um Jesus' Gnade, Vergebungsbereitschaft und den Aufruf zur Veränderung des Lebenswandels zu betonen. Sie verdeutlicht auch die Bedeutung der Selbstprüfung und der Zurückhaltung beim Verurteilen anderer.

Es ist wichtig anzumerken, dass die Historizität dieser Geschichte umstritten ist, da sie in einigen der ältesten Manuskripte des Johannes Evangeliums nicht enthalten ist. Dennoch wird sie von vielen Christen als authentische Lehre Jesu betrachtet und in den meisten Bibelausgaben aufgenommen.

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